Disclaimer: Ich drücke in diesem Post meine persönliche Meinung aus. Ich spreche weder für das KDE Projekt, noch für das Kubuntu Projekt, noch für das Ubuntuusers Projekt oder iregendein anderes Projekt mit dem ich in Verbindung gebracht werden könnte. Des weiteren bin ich in keinster Weise mit dem Kubuntu Projekt involviert. D.h. ich bin weder über irgendwelche Entscheidungen informiert gewesen, noch habe ich an ihnen mitgewirkt. Der Post ist alleine von meiner Arbeit als Supporter im uu-Forum motiviert und ich möchte hier nicht den Status der KDE 4 diskutieren. Der Status (Bugs und Feature Completeness) ist allgemein bekannt und es wurde bereits genug darüber diskutiert und auch von Seiten des KDE Projekts argumentiert.
Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich den Post überhaupt schreiben will und bin nun doch zum Entschluss gekommen, ihn zu schreiben.
Mit geht es heute mal um die Situation Kubuntu 8.10/KDE 4 und die Anwender. Ich bin ja Supporter im KDE Forum von Ubuntuusers und bekomme somit jeden neuen Thread mit. Und ich muss sagen, seit dem Release macht es eigentlich keinen Spaß mehr. Es tummelt sich von Beschwerden gegenüber KDE. Als Entwickler, der auch zu KDE 4.1 beigesteuert hat, ist es natürlich nicht schön, so etwas zu lesen. Immerhin opfere ich meine Freizeit für das Projekt, versuche den Anwendern eine bessere User Experience zu geben und man liest nur schlechtes. Ich bring jetzt einfach mal ein paar Beispiele:
- “Ist ein schlechter Witz oder!!” […] “Sowas als Final zu vermarkten ist im grunde eine Frechheit, wenn ich in meiner Branche so einen Müll abliefern würde, dann gute Nacht, ich habe den Eindruck man wird von Canonical etwas veräppelt – hab ich nen dicken Hals – sorry das musste jetzt mal raus!!”
- “nach dem Update auf Kubuntu 8.10 bin ich richtig erschrocken. Dass KDE 4 immer noch so unfertig ist hätte ich ehrlich gesagt nicht vermutet”
- “aber ist die noch Alpha oder Beta ???”
- “Funktioniert überhaupt etwas in diesem Release?”
Ist jetzt nur eine kleine Auswahl und ich habe mich gerade beim Suchen immer auf den ersten Thread Post beschränkt. Man sieht hier meiner Meinung nach zwei Sachen:
- Die Anwender haben offensichtlich das Upgrade gemacht ohne sich im Klaren zu sein, dass KDE 4 noch nicht ausgereift ist
- Die Anwender haben ein extrem hohes Anspruchdenken
Zum ersten Punkt. Es gibt im Adept Manager keine direkte und einfache Möglichkeit das Upgrade zu starten. Man muss Adept mit einem zusätzlichen Flag starten, um das Upgrade machen zu können. Dies wurde eingebaut, damit eben niemand aus Versehen auf Kubuntu 8.10 aktualisiert und zu KDE 4 gezwungen wird. Es ist also davon auszugehen, dass ein Anwender, der herausfindet wie man das Upgrade startet auch weiß, dass KDE 4 installiert wird, dass er weiß, was es bedeutet KDE 4 zu nutzen und dass er KDE 4 nutzen will. Nur um dieses weiter sicherzustellen hat Kubuntu natürlich auch weitere Informationen veröffentlicht:
This Intrepid release lives up to its name by including many changes, but there are some features that are not yet available in KDE 4. If you would rather stay with what you know then remember that Kubuntu 8.04 is still fully supported, see KDE3-KDE4Migration and Is KDE 4.1 for you? for more information on deciding. You can try it first with the Kubuntu Intrepid Live CD to see for yourself whether or not it really is “for you”.
(Quelle: Kubuntu 8.10 Refreshes the Desktop)
Nun gut, dies ist auf Englisch. Nicht jeder kann Englisch. Also schauen wir mal in die Ankündigung auf Ubuntuusers:
Achtung: Kubuntu 8.10 enthält ausschließlich KDE 4.1 und einige noch nicht portierte Anwendungen aus KDE 3.5. Dies bedeutet insbesondere, dass der neue Desktop zum Einsatz kommt. Ein Downgrade auf KDE 3.5 ist nicht möglich! Wer noch nicht auf KDE 4 wechseln möchte, sollte daher bei “Hardy Heron” bleiben. Nach Auslauf des Supports für KDE 3 im Oktober 2009 wird eine Upgrademöglichkeit auf Kubuntu 9.10 bestehen.
(Quelle: Intrepid Ibex 8.10 – Der “Unerschrockene Steinbock” ist da)
Wem das noch nicht reicht. Es gibt ja auch noch die Anleitung, wie man ein Upgrade macht:
Achtung! Es erfolgt ein Update auf KDE 4.1 und KDE 3.5 wird bis auf einige noch nicht portierte Programme entfernt. Insbesondere wird es nur noch den neuen Desktop geben. Wer noch nicht auf KDE 4 updaten will, soll bitte auf das Update auf Intrepid verzichten.
(Quelle: Upgrade auf Intrepid)
Nun frage ich mich: kann man von einem Anwender verlangen, dass er so etwas liest? Ich meine ja. Immerhin aktualisiert er das Betriebssystem. Niemand würde einfach so auf Windows Vista oder Mac OS X Leopard aktualisieren ohne vorher zu schauen was sich geändert hat. Ist es zuviel verlangt, zu sagen man soll bei Hardy bleiben? Immerhin hat Hardy als LTS Release (nicht KDE) drei Jahre Support. Also Kernel, X-Server etc. werden noch bis April 2011 unterstützt, KDE 3.5 immerhin bis Oktober 2009. Schaut man wieder auf Microsoft, so sieht man doch noch sehr viele Leute mit Windows XP arbeiten, ist noch sehr verbreitet und das ist, wenn ich mich richtig erinnere von 2002. Ist es da wirklich zu viel verlangt, zu sagen man soll eine halbe Jahr alte, noch unterstützte, Linux Version beibehalten? Lenny wird ja auch nicht gerade aktuell sein.
Womit wir beim Anspruchdenken der User wären. Anscheinend erwarten viele User, dass sie neue Software in Top Qualität bekommen. Natürlich, wenn Microsoft veröffentlicht, dann heißt es: “Warte auf das erste Service Pack – vorher ist das nicht benutzbar”. Warum herrscht dann bei Kubuntu solch ein Anspruchdenken? War es weil KDE seit 3.5 im Stillstand war? Keine neuen Features, dafür hohe Stabilität? Hat sich die Linux User Basis so schon verändert, dass es nun User gibt, die nicht mehr das alte Prinzip von “Release early, release often” verstehen?
Schauen wir uns doch mal die Optionen an, die Kubuntu meiner Meinung nach hatte:
- Nur KDE 3 ausliefern: Nun ja, das hätte bedeutet, dass man auf KDE 3.5 weitere 18 Monate Support gegeben hätte. Ist das überhaupt noch möglich? KDE entwickelt aktiv nur noch KDE 4. Wer soll die Bugs beheben, wenn nicht die KDE Entwickler? Kubuntu hat nicht die Manpower alleine die Bugs zu beheben. Außerdem würde Kubuntu damit alle User verjagen, die KDE 4 wollen. Dazu gehören auch einige KDE Entwickler. Diese an andere Distributionen zu verlieren, wäre bestimmt nicht gut für das Projekt, da KDE Entwickler eher mal einen distributionsspezifischen Bug zurückmelden.
- KDE 3 zusätzlich zu KDE 4 in Universe: Das hätte bedeutet, dass es auf KDE 3 keinen Support gegeben hätte. Wenn ich mir anschaue, wie viele Leute immer noch nicht verstanden haben, dass Kubuntu 8.04 kein LTS ist, dann wäre dies sicherlich auch schwer zu kommunizieren gewesen. Außerdem war das gleichzeitige Ausliefern von KDE 3 und KDE 4 in Hardy mehr als suboptimal. Hätte man das ganze nun umgedreht, wäre es bestimmt nicht besser geworden. Ja ich weiß, dass openSuSE in 11.1 sowohl KDE 3 als auch 4 ausliefern wird. OpenSuSE hat es in dem Punkt aber etwas einfacher. KDE 3 liegt klassisch im /opt/kde Verzeichnis und KDE 4 lieft ganz normal in /usr. Die Systeme behindern sich also nicht. Eigentlich sollte sogar beide KDE Versionen parallel in /usr zu verwenden sein. Das hat aber keine Distribution bisher ausprobiert und dass Kubuntu nicht den großen Feldtest macht, ist auch verständlich.
- Nur KDE 4: Die Option, die Kubuntu auch gewählt hat. Meiner Meinung nach die richtige. KDE 4 ist aktiv entwickelt. Alle größeren Distributionen (außgenommen Debian Lenny) sind oder steigen darauf um. Der Zeitpunkt nach einer LTS ist auch ideal. Hier wird keine so hohe Stabilität erwartet (man denke an Edgy) und es ist einfacher zu experimentieren. KDE 3.5 ist über 7.10 und 8.04 immer noch unterstützt. Die User, die wollen, können umsteigen, die User, die nicht wollen, können ihr 3.5 weiterbenutzen. Eigentlich ideal…
Natürlich kann man auch einige Fehler und Probleme von Canonical/Kubuntu kritisieren. So auf jeden Fall die komplett fehlerhafte Übersetzung oder die Last-Minute Änderung des Bluetooth Stacks. Aber das hat ja nichts mit KDE zu tun. Insgesamt bin ich froh, dass wir jetzt KDE 4 in Kubuntu haben und ich hoffe, dass sich auch die Anwender damit zufriedener werden oder bei Hardy bleiben. Weiterhin möchte ich diese Nachrichten im Forum nicht mehr lesen, sonst werde ich nächste Woche den Support einstellen bis sich die Wogen geglättet haben und mich wichtigeren Dingen wie meinem Studium zuwenden.
Hallo,
ich benutze meist meine Gnome – Umgebung, aber seit Kde 4.1 sich so gut einpasst, schalte ich immer häufiger mal auf Kubuntu um. Mein PIM ist Kde Kontacts, da mischt mir Evulution nicht mehr rein.Auch die Plasma-Umgebung funktioniert doch wunderbar. Es ist doch die Qual der Wahl die so herrlich bei Ubuntu ist. Und wenn man nicht gerade alles Verkonfigiert hat, funktioniert doch alles und man kann den Mauszeiger auch noch beweghen.
Macht man weiter so.,
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang
Das Gefühl, dass KDE4 schon etwas zu früh ins Rampenlicht gerückt wurde, hatte ich auch. Zum Beispiel gab es Fehler die man auch ohne viel Feedback noch in einer weiteren Beta hätte lösen können.
Nichts desto Trotz denke ich aber, dass die Meisten wussten oder zumindest hätten wissen müssen was sie erwartet wenn sie KDE4 installieren. Inzwischen ist aber KDE4 meines Erachtens auf einem sehr guten Weg.
Seit 4.1 läuft bei KDE4 sehr gut. Und das was ich von KDE 4.2 bisher gesehen/gehört stimmt mich sehr positiv. Ich denke wenn sich KDE in dem Tempo weiterentwickelt wird es in naher Zukunft brilliant sein.
Und wenn dann noch KOffice zu OpenOffice aufschliesst und Amarok eine Plasmoid bereitstellt, welches die alte Playliste wiederherstellt, wird KDE4 alles vorherige weit in den Schatten stellen.
Aber so ganz kann man die Beschwerden nicht von der Hand weisen. Ich habe bisher mit freuden KDE verwendet, Da ich aber nicht noch ein Jahr warten wollte bevor ich auch 8.10 auf meinem Rechner habe hat sich die Frage nach dem nicht-upgrade nicht wirklich gestellt. Schließlich wurden ja auch eine Menge von Bugs und Unzulänglichkeiten von Kubuntu selber ausgeräumt.
Leider muss ich zustimmen das KDE meiner Meinung nach nicht wirklich zu benutzen ist. Erst recht nicht in einer Multi-Monitor Umgebung. Für mich hat dieser Umstand nun endgültig den Wechsel auf Gnome bedeutet.
KDE 4.x ist meines Erachtens im Aktuellen Zustand Welten von KDE 3.x entfernt. Im Augenblick würde ich KDE 4.x noch als Machbarkeits-Studie bezeichnen. Ist nett was man so zu sehen bekommt, zum ernsthaften Arbeiten ist das System meiner Meinung aber noch nicht geeignet.
In diesem Sinne kann ich das gemecker auf Canoical also verstehen. Man hat die Wahl ein altes System zu verwenden oder ein neues das nicht richtig funktioniert.
Ich finde es toll das du so viel an der Entwicklung mitarbeitest, bitte mache weiter damit. So komme ich vielleicht doch wieder in den KDE Genuss irgendwann.
Den Support einzustellen wäre mir Sicherheit ein eigenartiger Weg mit der Situation fertig zu werden.
Vorne weg … ich benutze seit eh und je GNOME.
Diese Woche habe ich allerdings einen Versuch gestartet, KDE auf meinem alten Laptop zu installieren, daher kenne ich es ein klein wenig.
Dein Beitrag ist zwar lang aber sehr schön zu lesen! Meiner Meinung nach gehört er zur Diskussion ins Forum.
Was meinst du dazu?
Das mag jetzt vielleicht auch alles richtig sein, allerdings kann man als einfacher User niemals diesen Einblick haben. Es war überall zu lesen, das schon auch 4.1 für den User sein soll.
In erster Linie sind es natürlich die Gewohnheiten die man über die Jahre aufgebaut hat. zB waren zwei Sachen für mich total nervig:
– Keine Icons am Desktop. Ich meine den ganzen Bereich. Ideal wäre gewesen, wenn man diese ganzen Miniprogramme dann zusätzlich darüber legen hätte können.
– Ich habe oft viele Programme offen. Ohne zweizeiliger Leiste ist das manchmal schon extremst unübersichtlich
Mit 4.2 sollen aber angeblich ja einige Punkte dazukommen, damit der Desktop wieder besser wird. Ich denke schon, das es besser gewesen wäre, noch ein halbes Jahr zu warten.
Natürlich ist auch der Anspruch weit höher, weil sonst könnte man ja gleich Windows nehmen. Selbst mit Vista hat man am Desktop kaum Möglichkeiten, um sich den richtig für die eigenen Bedürfnisse anzupassen. KDE4 ist immer noch besser, war aber für mich bis jetzt eher ein Rückschritt. Ich hab bis jetzt noch keine Funktion gefunden, die ich aktiv verwenden würde (und nicht im Hintergrund so läuft).
Aber es wird schon werden. Weiter machen, nicht stehen bleiben 😉
Du hast sicher Recht. Deine Forderung, dass keiner mehr nichtkonstruktive Kritik schreiben soll, ist jedoch illusorisch!
Ich denke nicht, dass du deinen Support aufgeben solltest wegen einigen, die das Prinzip nicht begriffen haben.
Ich nutze seit Juli KDE4 produktiv, allerdings auf OpenSuse 11.0. Eigentlich nur, weil ich KDE etwas Gutes tun will und Bugs melde. Sonst gehen mir viele Bugs auch auf den Zeiger.
Grüße
Ich sehe den Fehler hauptsächlich beim KDE-Projekt.
Ein Release 4.0 rauszubringen und dann sagen “Ätsch, das ist nur eine Testversion” war unschön.
Bei einem Release 4.1 erwartet der Anwender, dass es funktioniert. Bei jedem anderen Projekt wäre das, was KDE als vollwertiges Release rausgehauen hat, ein Preview.
Das gemeckere der Anwender kann man auch als Lob sehen: KDE3 war am Ende sowas von ausgereift und featurekomplett, dass die Anwender davon ausgegangen sind, dass KDE4 auch so gut ist.
Und dass KDE 4.1 immernoch nicht alle Features von KDE3 hat *ist* kritikwert.
Wenn man scheiße baut, dann sollte man dazu stehen und sich nicht mit schlechen Erklärungen raus reden.
(K)ubuntu ist keine Geek-Distribution. Der Grundsatz an Verantwortung sollte schon eingehalten werden. Und es ist auch irrelevant ob die Arbeit Bezahlt wird oder nicht. Moral repariert keine Software.
Übrigens liegen die Probleme nicht an KDE, sondern schlicht an Kubuntu. Ich nutze Privat Debian Unstable und hab KDE4 aus Experimentell nachinstalliert. Dort hab ich kein einziges der Probleme die ich auf meinem Arbeitsrechner mit Kubuntus KDE hab.
Auf der anderen Seite muss Kubuntu allerdings auch damit leben das der Ubuntu-Kern auch viel verbockt. Das solche Probleme für die ihr nichts könnt auch zu euch durchschlagen liegt leider in der Natur des Konzepts.
Trotzdem werde ich in Zukunft darauf verzichten Kubuntu zu nutzen. Es ist ja leider nicht das erste Release mit größeren und kleineren Fehlern 🙁
ich habe wieder besseren wissens von 8.04 auf 8.10 upgegraded. kde4 war mir nicht ausgereift genug, so bin ich wieder auf 8.04 umgestiegen.
ich finde es hätte trotz allem eine option in 8.10 geben sollen kde3.5 beizubehalten.
ich weiss nicht wie die menchanismen genau funktionieren, aber hätte man nciht irgendwie die möglichkeit schaffen können auf die kde3.5 repos von ubuntu8.04 zuzugreifen?
@ Christian Voigt: Kubuntu Hardy ist definitiv kein altes System und KDE 4.x im aktuellen Zustand als Machbarkeitsstudie zu bezeichnen ist – bei aller schlechter Publicity – schon deutlich übertrieben.
Ich habe das Gefühl, KDE 4.x ist zur Zeit das Lieblings-draufhau-Thema in der Linuxwelt.
Selbstverständlich gibt es Bugs und fehlende Features, die keine Freude machen, aber bei KDE 4.x wird das als Weltuntergang gewertet. Ich finde das unfair (und das ist noch freundlich ausgedrückt).
Hallo Martin,
vielen Dank für die viele Mühe und Hilfe die du im Forum und in die Entwicklung steckst. Ich finde solche Arbeit sehr anerkennenswert. Es gibt sicherlich gute Gründe warum man mit KDE, Kubuntu oder anderen freien Anwendungen einmal unzufrieden oder gefrustet sein kann. Deshalb sollte man Kritik dennoch immer höflich und in einem angemessenen Ton vortragen.
Sehr schöner Post, gut das du dich entschlossen hast ihn zu schreiben…
Ich weiß auch nicht was die Leute erwarten und woher die hohen Ansprüche kommen…ich für meinen Teil freue mich bei jedem neuen Release über Sachen die im Gegensatz zur Vorher-Version, “plötzlich” funktionieren…
Und, ich finde KDE4 ist durchaus benutzbar, setze es jetzt seit Intrepid produktiv jeden Tag rund 8-12 Stunden ein und bis auf ein paar kleine Dolphin Abstürze hin und wieder bin ich absolut zufrieden…
Schöner Artikel, teilweise merkwürdige Kommentare. KDE 4 als unbenutzbar zu bezeichnen zeugt meines Erachtens davon KDE 4 nicht wirklich benutzt zu haben. So wie Du schreibst stand auch überall eine Warnung zu KDE4. Sicherlich wäre es bestimmt besser gewesen einen Zusatzt á la KDE 4.1 Beta oder sowas anzuhängen, damit auch für den letzten klar ist, dass hier kein fix und fertiges Produkt am Start ist. Die Überlegung Kubuntu 8.10 mit KDE 4.1 auszuliefern ist verständlich, wer aber den 0815 Benutzer ein wenig kennt wusste genau, dass diese Diskussionen kommen werden. Der 0815 Benutzer vergleicht 8.04 mit 8.10, entdeckt, dass 8.10 neuer, besser, größer und tollerer ist und will das natürlich haben. Das ist 0815 Benutzerlogik und so war sie schon immer. Also mach Dir bitte nicht zu sehr einen Kopf darum.
Es ist absolut verständlich, dass man Resourcen optimal einsetzen will und ein Produkt weiterzupflegen, wenn zu wenig Freiwillige helfen ist nicht sinnvoll. Ich benutze Kubuntu 8.10 und habe kaum Probleme damit. Das mag einerseits an meiner Erfahrung mit Linux liegen, oder eben auch daran, dass ich beim Kauf meiner Hardware auf Qualität achte.
Arm finde ich auf jeden die Kommentare, die mal wieder den alten Grundsatzkrieg (x ist besser als y) entfachen wollen. Solche Kriege haben schon zwischen allen möglichen Religionen stattgefunden, waren nun wirklich nicht konstruktiv und wer ein wenig Hirn im Kopf hat, solle selbiges lieber in konstruktive Mitarbeit stecken.
Solange gilt: Faß nichts an, mit dem Du nicht umgehen kannst.
Ich muss schon sagen, dass mir “martin” aus der Seele redet…
Wie dem auch sei, ich nutze schon seit eh und jeh KDE. Vor Jahren habe ich auch mal andere Desktop Environments wie beispielsweise Gnome (und sogar Windowmanager wie Blackbox, Windowmaker und Enlightenment, etc.) ausprobiert, bin aber trotzdem immer wieder zu KDE zurückgekehrt, weil ich damit einfach am besten zurecht kam.
Ich muss schon gestehen, dass mit dem neuen Wind, den KDE4 zweifelshohne mit sich bringt, auch ein paar Bugs mit an Board sind.
Aber hey, was solls? Ich bin der Meinung, dass man mit der momentanen Version der 4. Generation trotzdem produktiv arbeiten kann. Ich tu’s jeden Tag … und mir macht’s Spaß!
Anstatt zu meckern, kann man auch einfach mal was tun… und wenn nicht, dann zumindest mal ein Auge zudrücken! Nach dem was ich bisher von KDE 4.2 gesehen und gelesen habe, wird das so manch einem wieder die Augen öffnen bzw. so einige Sachen wieder gutmachen für die es sich gelohnt hat, treu zu bleiben…
…ich freu mich jedenfalls drauf 😉
Martin, jetzt lass dich nicht von ein so ein paar ungehobelten DAUs die Motivation versauen.
Ich finde deine Arbeit toll und extrem wichtig – wäre echt schade, wenn wegen solcher Nichtigkeiten davon abwenden solltest.
Kubuntu hat halt eine enorm große Zielgruppe. Von versierten Linux-Hasen, de froh sind, dass ihnen jemand den ganzen Krümmelkram abnimmt bis zu 0815-DAUs. Einige “normale” User sind nun mal Computer-Legastheniker mit nem IQ deutlich unter 100, jahrzehntelang von Kommerziellen Softwareherstellern zum passiven Konsumententum erzogen. Solche Leute (zumeist von Hurra-Jubel-Meldungen auf z.B. Heise) zu $Distribution gekommen, lesen keine Hinweistexte und sind auch absolut nicht bereit, mal “ein Auge zuzudrücken”.
Wir verstehen zu einem Großteil die technischen Gründe, warum vieles in KDE4 anders ist und z.T. noch nicht richtig funktioniert und sind bereit, für den langfristigen Fortschritt mal ein paar Monate auf einige Features zu verzichten oder auch mal ein bisschen was zu basteln. Die von dir Kritisierten Menschen aber nicht – die erwarten das Hochglanzprodukt, dass sie sich in Ihren Fiebrigen Wahnträumen aus kurzen Videos und Bilderstrecken zusammengesponnen haben.
Ohne den lieben Mitmenschen jetzt zu nahe treten zu wollen: Aber was Computerei angeht, sind sie einfach nur Dumme Idioten. Dumme Idioten, die nicht mal in der Lage sind, einen einfachen Update- Hinweis zu lesen, zu verstehen und dann über ihre nächsten Schritte selbstbestimmt zu entscheiden. Es sind trainierte Ja-OK-ichwillneubuntundtoll-Affen, die von jeder neuen Version und Software nicht hoffen sondern fest erwarten, dass diese alle ihre Wünsche erfüllt. Gleichzeitig sind sie bei Problemen vollkommen hilflos, weil im Bezug auf Kombjuda bzw. die Interaktion mit diesen zu keinem eigenständigen Handeln fähig.
Wenn ich dir nen Tipp geben darf: Kümmer dich nicht weiter um diese Deppen, sondern konzentrier dich auf die, welche konstruktive Kritik äußern oder sich wirklich helfen lassen wollen – den Rest der Krawallmacher braucht man als Projekt auf freiwilliger Basis sowieso nicht. Sollen sie sich doch nen Apple kaufen und Jobs den Rolli vollheulen.
OK, war jetzt vielleicht etwas böse, aber so ist es nunmal. Aber wer in ner Firmen-IT arbeitet, kennt den Schlag zur Genüge, ich spreche also aus Erfahrung 😉
Leute, die nur Jammern haben keinerlei Interesse an echter Verbesserung. Also: einfach ignorieren.
Hallo!
Ich bin auch einer derjenigen, die zurück zu kubuntu 8.04 (und damit zurück zu KDE 3.5) sind.
Der Hauptgrund war, daß selbst mit dem frisch installierten Betriebssystem, auf dem noch nichts aus den Repos nachinstalliert wurde, mein Notebook permanent abgeschmiert ist, und erst durch ausschalten mittels Dauerdruck auf den Power-Knopf wieder zu reanimieren war. Es hat eine Weile gedauert, bis ich begriffen hatte, daß die Hauptursache die Desktop-Effekte waren. Nach deren “Abschaltung” wurde es (etwas) besser, hörte aber leider auch nicht vollständig auf. Mit KDE 3.5 passiert das einfach nicht.
Heute habe ich hier gelesen, daß es eine Möglichkeit geben wird von kubuntu 8.04 direkt auf die Version 9.10 zu aktualisieren. Seltsam, daß mir diese Tatsache so vollkommen entgangen ist. Ich warte jetzt also auf diese kubuntu-Version und sehe mir das Treiben dann noch einmal an. Bis dahin kann ich nur sagen: Es lebe Hardy Heron. (Obwohl ich es schade finde, weil rein optisch mir diese Plasma-Oberfläche schon sehr gefallen hat.)
—
hand
Anke
😉