Neuer KWin Effekt: Sheet

Dies ist eine Übersetzung des englischen Posts New KWin effect: Sheet

Ich habe einen neuen KWin Effekt namens “Sheet” implementiert. Dieser animiert modale Dialoge (keine Ahnung wie das wirklich auf Deutsch heißt). Das Dialogfenster wird zusammengerollt und fliegt vom Elternfenster rein. Etwas schwierig das ganze mit Worten zu beschreiben, daher hier ein Video (natürlich ist die Geschwindigkeit auf sehr langsam gestellt):

Link für Planet oder RSS Leser

Aktuell möchte man den Effekt nicht benutzen wenn der Fade Effekt aktiviert ist. Die beiden Effekte haben eine unterschiedliche Geschwindigkeit, daher ist das Dialogfenster ausgeblendet, bevor die Sheet Animation beendet ist.

Die Arbeit am Würfel Effekt geht ebenfalls weiter und neue Features werden implementiert. Gestern habe ich zum Beispiel mich ergeben und auf Grund häufigen Wunsches die 3D-Fenster implementiert. Fenster können nun über dem Würfel schweben. Es gehört eigentlich zu den Features, die ich nicht mag, aber Compiz hat es, also muss es implementiert werden 😉

Mal wieder sagt ein Bild mehr als tausend Worte:
cube-3d-windows

Es gibt noch leichte Darstellungsfehler verursacht durch die Zeichnungsreihenfolge.

Cube und Pager

Dies ist eine Übersetzung meines englischsprachigen Blog-Posts Cube and Pager

Es ist ziemlich offensichtlich, dass der Cube Effekt das Layout der virtuellen Arbeitsflächen, welches vom Pager vorgegeben ist, nicht nutzen kann. Für den Würfel muss das Layout folgendermaßen aussehen:

+--+--+--+--+
| 1 | 2 | 3 | 4 |
+--+--+--+--+

So erwartet der Nutzer wohl wie der Würfel arbeitet. Alle virtuellen Arbeitsflächen werden auf die Flächen der geometrischen Figur abgebildet. So kennen wir es von Compiz. Aber dieses vom Cube verwendete Layout entspricht nicht dem eigentlichen Layout, welches bei 4 Arbeitsflächen in der Regel so aussieht:

+--+--+
| 1 | 2 |
+--+--+
| 3 | 4 |
+--+--+

Meiner Meinung nach ist es unmöglich dieses Layout für den Cube zu verwenden. Natürlich könnte man etwas in der Art machen, dass man nur zwei Flächen hat und die Arbeitsflächen so skaliert, dass (1,3) auf einer Fläche sind und (2,4) auf der anderen Fläche. Aber dies würde den Würfel irgendwie unnütz machen. Es würde mindestens 8 Arbeitsflächen in einem 2×4 Layout erfordern. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand mit 8 Arbeitsflächen den Würfel nutzt. Persönlich denke ich, dass der Cube Effekt eher von normalen Nutzern, nicht aber von Power Usern benutzt wird. Und ich würde mal behaupten, dass 8 Arbeitsflächen schon irgendwie Power Using ist 😉

Also der Würfel muss das Layout der Arbeitsflächen ignorieren. Dies ist OK und sogar im EWMH erlaubt.

Aber wenn man den Cube zum Animieren des Wechselns der Arbeitsfläche über den Pager, Strg+F1-4 oder über aktive Arbeitsflächenränder verwendet, dann sollte das Layout verwendet werden. Wenn man also z.B. den Pager mit obigen Layout verwendet um von Arbeitsfläche 1 nach 3 zu wechseln, dann erwartet man eine nach unten gehende Animation und nicht zwei Animationen nach rechts. Man erwartet das gleiche Verhalten wie in der Slide Animation.

Für die Benutzung über Pager und Strg+F1-4 ist dieses Verhalten noch benutzbar, aber wenn man aktive Arbeitsflächenränder verwendet und ein Fenster von einer Arbeitsfläche zur nächsten verschiebt, dann wird es unangenehm. Man nehme z.B. das Verschieben eines Fensters von Arbeitsfläche 1 nach links. Wenn man an den Cube denkt, landet man auf der 4. Arbeitsfläche, aber in Wahrheit landet man auf der 2. Man bewegt das Fenster nach links, aber die Animation nach rechts. Noch schlimmer, wenn man Fenster nach oben oder unten bewegt. Anstatt einer Animation nach oben oder unten, wird zwei mal nach links oder rechts animiert. Die Animation entspricht überhaupt nicht der Aktion, welche sie ausgelöst hat. Das ist einer der Gründe, warum ich selbst den Cube nicht verwende um das Wechseln der Arbeitsfläche zu animieren 😉

So ihr habt es vielleicht schon erraten: ich hab daran gearbeitet die Situation zu verbessern und es gibt eine neue Lösung für das Problem in meinem git branch. Es bedarf noch etwas mehr Arbeit bevor es in den Trunk gemergt werden kann (es gibt noch mehr Verbesserungen außer dieser). Während der Animation für das Wechseln der Arbeitsfläche folgt der Würfel nun dem Pager Layout. Also das Wechseln von Arbeitsfläche 1 nach 3 erzeugt eine Animation nach unten, der Wechsel von 1 nach 4 eine Animation nach rechts und eine nach unten. Hier ein Screenshot wie das dann aussieht:
cube-vertical

Der Screenshot zeigt auch noch ein weiteres angefordertes Feature: die Kontrollleisten können statisch gehalten werden, während der Cube rotiert. Mir gefällt das sehr gut und ich denke ich werde es von einem zur Zeit opt-in in ein opt-out umwandeln 😉 Natürlich ist dieses Feature nicht im Strg+F11 Modus verfügbar.

Übrigens: aktuell ist die beste Zeit Features für den Cube anzufordern. Ich habe keine Vorlesungen und keine Prüfungen. Also viel Zeit und ich arbeite sowieso am Cube. Ich warte also auf Feature Requests auf bugs.kde.org

Phishing nach RWTH Accounts

Ich hab gerade mal eine richtig geile Phishing Mail erhalten. Die finde ich so gut, dass ich sie direkt mal ins Internet stelle:

Betreff: Überprüfen und aktualisieren Sie Ihre RWTH-Webmail-Konto.
Sehr geehrte RWTH Webmail-Nutzer

Diese Meldung wird von der RWTH Aachen University Computer Center für alle RWTH
Webmail-Nutzer, Wir aktualisieren unsere grundlegenden Daten und E-Mail-Center.
Wir sind ganz
RWTH ungenutzt Webmail account.You sind verpflichtet, unverzüglich prüfen und
aktualisieren Sie Ihr Webmail-Konto von der Überprüfung sofort mit Ihrer
E-Mail-Identität. Dadurch wird verhindert, dass Ihre E-Mail von abgeschlossen
während dieser Übung. Um festzustellen, ob Ihre E-Mail-Identität, die Sie auf die
folgenden Daten;

Geben Sie Ihre Account-Informationen für unsere neuen unten RWTH Webmail Upgrade
Team:
Konto-Anmeldung Name :____________________
Account Registrierung Vorname :____________________
E-Mail-Benutzername :____________________
E-Mail Passwort :____________________

Achtung! RWTH Webmail-Nutzer, der sich weigert zu überprüfen und aktualisieren
Sie Ihre E-Mail innerhalb von sieben Tagen nach Erhalt der Bekanntmachung, seine
E-Mail-Adresse wird dauerhaft geschlossen.
Vielen Dank, dass Sie sich für RWTH Webmail! Achtung Code: E55G99AAJ

Mein erster Gedanke war ja schon “Was ist los? Wie kommt Aachen auf die Idee ich hätte bei ihnen einen Account?”. Hätte die Mail ja normalerweise nicht mal angeklickt.

Ach ja liebe Phisher: korrektes Deutsch würde mehr Erfolg versprechen. Naja ein paar Erasmus-Studenten könnten vllt trotzdem reinfallen und das würde wohl schon für die Phisher ausreichen.

KWin 4.2 Screencast

Jos Poortvliet hat einen sehr schönen Screencast zu KWin in KDE 4.2 Beta 2 veröffentlicht. Diesen hat er auf blip.tv veröffentlicht. Hier der Link: Screencast

Der Screencast geht fast 10 Minuten und kann als Oggfile heruntergeladen werden. Es werden so ziemlich alle neuen Effekte aus 4.2 gezeigt und auch die verbesserten Konfigurationsoptionen. Und wie es sich für eine Beta gehört, ist er auch über ein paar Bugs gestolpert – diese sind aber größtenteils bereits behoben oder werden noch behoben 😉

Status Kubuntu mit KDE 4

Disclaimer: Ich drücke in diesem Post meine persönliche Meinung aus. Ich spreche weder für das KDE Projekt, noch für das Kubuntu Projekt, noch für das Ubuntuusers Projekt oder iregendein anderes Projekt mit dem ich in Verbindung gebracht werden könnte. Des weiteren bin ich in keinster Weise mit dem Kubuntu Projekt involviert. D.h. ich bin weder über irgendwelche Entscheidungen informiert gewesen, noch habe ich an ihnen mitgewirkt. Der Post ist alleine von meiner Arbeit als Supporter im uu-Forum motiviert und ich möchte hier nicht den Status der KDE 4 diskutieren. Der Status (Bugs und Feature Completeness) ist allgemein bekannt und es wurde bereits genug darüber diskutiert und auch von Seiten des KDE Projekts argumentiert.

Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich den Post überhaupt schreiben will und bin nun doch zum Entschluss gekommen, ihn zu schreiben.

Mit geht es heute mal um die Situation Kubuntu 8.10/KDE 4 und die Anwender. Ich bin ja Supporter im KDE Forum von Ubuntuusers und bekomme somit jeden neuen Thread mit. Und ich muss sagen, seit dem Release macht es eigentlich keinen Spaß mehr. Es tummelt sich von Beschwerden gegenüber KDE. Als Entwickler, der auch zu KDE 4.1 beigesteuert hat, ist es natürlich nicht schön, so etwas zu lesen. Immerhin opfere ich meine Freizeit für das Projekt, versuche den Anwendern eine bessere User Experience zu geben und man liest nur schlechtes. Ich bring jetzt einfach mal ein paar Beispiele:

  • “Ist ein schlechter Witz oder!!” […] “Sowas als Final zu vermarkten ist im grunde eine Frechheit, wenn ich in meiner Branche so einen Müll abliefern würde, dann gute Nacht, ich habe den Eindruck man wird von Canonical etwas veräppelt – hab ich nen dicken Hals – sorry das musste jetzt mal raus!!”
  • “nach dem Update auf Kubuntu 8.10 bin ich richtig erschrocken. Dass KDE 4 immer noch so unfertig ist hätte ich ehrlich gesagt nicht vermutet”
  • “aber ist die noch Alpha oder Beta ???”
  • “Funktioniert überhaupt etwas in diesem Release?”

Ist jetzt nur eine kleine Auswahl und ich habe mich gerade beim Suchen immer auf den ersten Thread Post beschränkt. Man sieht hier meiner Meinung nach zwei Sachen:

  1. Die Anwender haben offensichtlich das Upgrade gemacht ohne sich im Klaren zu sein, dass KDE 4 noch nicht ausgereift ist
  2. Die Anwender haben ein extrem hohes Anspruchdenken

Zum ersten Punkt. Es gibt im Adept Manager keine direkte und einfache Möglichkeit das Upgrade zu starten. Man muss Adept mit einem zusätzlichen Flag starten, um das Upgrade machen zu können. Dies wurde eingebaut, damit eben niemand aus Versehen auf Kubuntu 8.10 aktualisiert und zu KDE 4 gezwungen wird. Es ist also davon auszugehen, dass ein Anwender, der herausfindet wie man das Upgrade startet auch weiß, dass KDE 4 installiert wird, dass er weiß, was es bedeutet KDE 4 zu nutzen und dass er KDE 4 nutzen will. Nur um dieses weiter sicherzustellen hat Kubuntu natürlich auch weitere Informationen veröffentlicht:

This Intrepid release lives up to its name by including many changes, but there are some features that are not yet available in KDE 4. If you would rather stay with what you know then remember that Kubuntu 8.04 is still fully supported, see KDE3-KDE4Migration and Is KDE 4.1 for you? for more information on deciding. You can try it first with the Kubuntu Intrepid Live CD to see for yourself whether or not it really is “for you”.

(Quelle: Kubuntu 8.10 Refreshes the Desktop)

Nun gut, dies ist auf Englisch. Nicht jeder kann Englisch. Also schauen wir mal in die Ankündigung auf Ubuntuusers:

Achtung: Kubuntu 8.10 enthält ausschließlich KDE 4.1 und einige noch nicht portierte Anwendungen aus KDE 3.5. Dies bedeutet insbesondere, dass der neue Desktop zum Einsatz kommt. Ein Downgrade auf KDE 3.5 ist nicht möglich! Wer noch nicht auf KDE 4 wechseln möchte, sollte daher bei “Hardy Heron” bleiben. Nach Auslauf des Supports für KDE 3 im Oktober 2009 wird eine Upgrademöglichkeit auf Kubuntu 9.10 bestehen.

(Quelle: Intrepid Ibex 8.10 – Der “Unerschrockene Steinbock” ist da)

Wem das noch nicht reicht. Es gibt ja auch noch die Anleitung, wie man ein Upgrade macht:

Achtung! Es erfolgt ein Update auf KDE 4.1 und KDE 3.5 wird bis auf einige noch nicht portierte Programme entfernt. Insbesondere wird es nur noch den neuen Desktop geben. Wer noch nicht auf KDE 4 updaten will, soll bitte auf das Update auf Intrepid verzichten.

(Quelle: Upgrade auf Intrepid)

Nun frage ich mich: kann man von einem Anwender verlangen, dass er so etwas liest? Ich meine ja. Immerhin aktualisiert er das Betriebssystem. Niemand würde einfach so auf Windows Vista oder Mac OS X Leopard aktualisieren ohne vorher zu schauen was sich geändert hat. Ist es zuviel verlangt, zu sagen man soll bei Hardy bleiben? Immerhin hat Hardy als LTS Release (nicht KDE) drei Jahre Support. Also Kernel, X-Server etc. werden noch bis April 2011 unterstützt, KDE 3.5 immerhin bis Oktober 2009. Schaut man wieder auf Microsoft, so sieht man doch noch sehr viele Leute mit Windows XP arbeiten, ist noch sehr verbreitet und das ist, wenn ich mich richtig erinnere von 2002. Ist es da wirklich zu viel verlangt, zu sagen man soll eine halbe Jahr alte, noch unterstützte, Linux Version beibehalten? Lenny wird ja auch nicht gerade aktuell sein.

Womit wir beim Anspruchdenken der User wären. Anscheinend erwarten viele User, dass sie neue Software in Top Qualität bekommen. Natürlich, wenn Microsoft veröffentlicht, dann heißt es: “Warte auf das erste Service Pack – vorher ist das nicht benutzbar”. Warum herrscht dann bei Kubuntu solch ein Anspruchdenken? War es weil KDE seit 3.5 im Stillstand war? Keine neuen Features, dafür hohe Stabilität? Hat sich die Linux User Basis so schon verändert, dass es nun User gibt, die nicht mehr das alte Prinzip von “Release early, release often” verstehen?

Schauen wir uns doch mal die Optionen an, die Kubuntu meiner Meinung nach hatte:

  • Nur KDE 3 ausliefern: Nun ja, das hätte bedeutet, dass man auf KDE 3.5 weitere 18 Monate Support gegeben hätte. Ist das überhaupt noch möglich? KDE entwickelt aktiv nur noch KDE 4. Wer soll die Bugs beheben, wenn nicht die KDE Entwickler? Kubuntu hat nicht die Manpower alleine die Bugs zu beheben. Außerdem würde Kubuntu damit alle User verjagen, die KDE 4 wollen. Dazu gehören auch einige KDE Entwickler. Diese an andere Distributionen zu verlieren, wäre bestimmt nicht gut für das Projekt, da KDE Entwickler eher mal einen distributionsspezifischen Bug zurückmelden.
  • KDE 3 zusätzlich zu KDE 4 in Universe: Das hätte bedeutet, dass es auf KDE 3 keinen Support gegeben hätte. Wenn ich mir anschaue, wie viele Leute immer noch nicht verstanden haben, dass Kubuntu 8.04 kein LTS ist, dann wäre dies sicherlich auch schwer zu kommunizieren gewesen. Außerdem war das gleichzeitige Ausliefern von KDE 3 und KDE 4 in Hardy mehr als suboptimal. Hätte man das ganze nun umgedreht, wäre es bestimmt nicht besser geworden. Ja ich weiß, dass openSuSE in 11.1 sowohl KDE 3 als auch 4 ausliefern wird. OpenSuSE hat es in dem Punkt aber etwas einfacher. KDE 3 liegt klassisch im /opt/kde Verzeichnis und KDE 4 lieft ganz normal in /usr. Die Systeme behindern sich also nicht. Eigentlich sollte sogar beide KDE Versionen parallel in /usr zu verwenden sein. Das hat aber keine Distribution bisher ausprobiert und dass Kubuntu nicht den großen Feldtest macht, ist auch verständlich.
  • Nur KDE 4: Die Option, die Kubuntu auch gewählt hat. Meiner Meinung nach die richtige. KDE 4 ist aktiv entwickelt. Alle größeren Distributionen (außgenommen Debian Lenny) sind oder steigen darauf um. Der Zeitpunkt nach einer LTS ist auch ideal. Hier wird keine so hohe Stabilität erwartet (man denke an Edgy) und es ist einfacher zu experimentieren. KDE 3.5 ist über 7.10 und 8.04 immer noch unterstützt. Die User, die wollen, können umsteigen, die User, die nicht wollen, können ihr 3.5 weiterbenutzen. Eigentlich ideal…
  • Natürlich kann man auch einige Fehler und Probleme von Canonical/Kubuntu kritisieren. So auf jeden Fall die komplett fehlerhafte Übersetzung oder die Last-Minute Änderung des Bluetooth Stacks. Aber das hat ja nichts mit KDE zu tun. Insgesamt bin ich froh, dass wir jetzt KDE 4 in Kubuntu haben und ich hoffe, dass sich auch die Anwender damit zufriedener werden oder bei Hardy bleiben. Weiterhin möchte ich diese Nachrichten im Forum nicht mehr lesen, sonst werde ich nächste Woche den Support einstellen bis sich die Wogen geglättet haben und mich wichtigeren Dingen wie meinem Studium zuwenden.

4.2 Feature Freeze

Diese Woche war der Feature Freeze der KDE 4.2. Es können also keine neuen Features hinzugefügt werden und die verbleibende Zeit soll zum Jagen der Bugs verwendet werden. Feature Freeze bedeutet auch, dass sich meine selbstgebaute KDE nun so meldet:

Nein das ist über Pakete nicht zu haben und nein, die Beta ist noch nicht veröffentlicht.

Nun was wird denn 4.2 so bringen? Zum einen wohl alles was in 4.1 noch nicht so wirklich funktionierte. Plasma erreicht nun mehr oder weniger Feature Gleichheit mit KDesktop/Kicker aus 3.5. Ja es gibt Panel-Autohiding (nicht dass ich es bräuchte). Die fürchterlichen Darstellungsfehler im Systray sind endlich behoben (das für mich wichtigste Feature) und das Design des Panels wurde deutlich verschönert. Ach ja Fenster werden in der Fensterleiste endlich gruppiert und die Fensterleiste ist auch wieder mehrzeilig. Auch nicht so wichtig für mich, da ich meistens nicht mehr als 5 Anwendungen geöffnet habe, aber trotzdem schön.

Abgesehen von Plasma wurde auch sonst an allen Ecken und Enden gearbeitet. KWin schaltet Compositing jetzt standardmäßig ein und verwendet dazu einen cleveren Selbsttests. So ziemlich jeder Effekt wurde zu 4.2 hin überarbeitet, verschönert und verbessert. Besonders viel Liebe haben der Present Windows und Desktop Grid Effekt bekommen. Wir haben auch einige neue Effekte wie den Desktop Cube oder eine neue Magic Lamp minimier Animation. Auch an der doch etwas umständlichen Konfiguration haben wir gefeilt. Den Effekt zum Wechseln zwischen Fenstern (Alt+Tab) und Wechseln der Arbeitsfläche, kann man aus einer Dropdown Liste bequem auswählen und kommt somit auch an Einstellungen ran, die ansonsten irgendwo in den einzelnen Effekten versteckt wäre (wer wüsste schon, dass man Present Windows für Alt+Tab verwenden könnte?). Wir können nun global die Animationsgeschwindigkeit einstellen – also wer Zeitlupe will, kein Problem 😉 Die Einstellung für die aktiven Ränder versteckt sich auch nicht mehr in den einzelnen Effekten, sondern ist bequem über einen kleinen Monitor mit markierten Ecken auswählbar. Leider konnten wir die unübersichtliche Effekt Liste nicht überarbeiten. Das ist – für mich – das wichtigste ToDo für 4.3.

Konqueror lädt neuerdings Webseite richtig schnell. Kann nun in der Ladegeschwindigkeit locker mit anderen Browsern mithalten. KMail hat eine komplett neue Nachrichtenliste erhalten. War ein Google Summer of Code Projekt und ist einfach nur umwerfend. So stellt man sich einen Mail Client vor. Wirklich das worauf ich mich bei 4.2 am meisten freue.

So und da ich nicht alle Neuerungen kenne und sie aufzählen kann, verweise ich einfach mal auf den Feature Plan.

Kein Firefox mehr

Nachdem ich mir einen neuen Laptop gekauft habe und somit eine frische Installation von Kubuntu habe, besitze ich keinen Firefox mehr. Ich wollte ihn ja installieren, aber dieses hielt mich davon ab:

sudo apt-get install firefox
[sudo] password for martin:
Paketlisten werden gelesen… Fertig
Abhängigkeitsbaum wird aufgebaut
Lese Status-Informationen ein… Fertig
Die folgenden zusätzlichen Pakete werden installiert:
apturl docbook-xml firefox-3.0 firefox-3.0-branding gksu gnome-app-install
gnome-icon-theme libbonobo2-0 libbonobo2-common libbonoboui2-0
libbonoboui2-common libcairo-perl libgksu2-0 libglade2-0 libglib-perl
libgnome2-0 libgnome2-canvas-perl libgnome2-common libgnome2-perl
libgnome2-vfs-perl libgnomecanvas2-0 libgnomecanvas2-common libgnomeui-0
libgnomeui-common libgtk2-perl libgtkhtml2-0 libgtop2-7 libgtop2-common
liblaunchpad-integration1 librsvg2-common libscrollkeeper0 libvte-common
libvte9 python-cairo python-gconf python-glade2 python-gst0.10 python-gtk2
python-gtkhtml2 python-launchpad-integration python-numeric python-pyorbit
python-sexy python-vte scrollkeeper sgml-data software-properties-gtk
synaptic ubufox xulrunner-1.9

Man beachte vor allem die letzten Pakete: synaptic. Kann mir irgendjemand erklären, warum ich gksu und synaptic brauche um Firefox zu installieren? Ich will einen Browser keine Paketverwaltung und schon gar nicht will ich, dass der Browser Root-Rechte bekommt.

Sorry aber solche Abhängigkeiten, da ist einfach was falsch. Es ist ja schön, dass der Firefox als Standardbrowser von Ubuntu gut integriert ist. Aber er sollte doch zumindest möglich sein, Firefox auch in KDE zu installieren ohne eine andere Desktopumgebung zu installieren. Es war ja schon unter Hardy so, dass man aufpassen musste, dass man sich nicht halb GNOME mit Firefox installiert, aber nun hat man gar keine Chance mehr. Vielen Dank Ubuntu, jetzt hab ich halt Opera installiert für die Webseiten, die im Konqueror nicht funktionieren.

Security done wrong

Ich habe gerade beim Webshop von GRAVIS mir ein neues Spielzeug aus Alu mit einem angebissenen Apfel drauf bestellt. Wie üblich (und für mich die einzig akzeptable Variante) hab ich mit Kreditkarte bezahlt. Während des Eingebens der Informationen hab ich natürlich ein paar Sachen überprüft. Und es war alles in Ordnung. Die Adressleiste zeigte das wichtige “s” und das grüne Sicherheitssymbol wurde auch angezeigt.

Kurz nach der Bestellung kam dann der Schock per Mail:

Bei Erstbestellung über Kreditkarte benötigen wir einmalig von Ihnen (zu Ihrer eigenen und zu unserer Sicherheit) eine beidseitige Kopie Ihrer Kreditkarte und Ihres Personalausweises. Bitte übersenden Sie uns eine PDF-Datei per e-mail oder faxen Sie diese Unterlagen an die Fax-Nummer 030-xxx xx xxxx. Geben Sie bitte die Ref-Nummer Ihrer Webstore-Bestellung an. Alternativ ist die Zahlung per Nachnahme oder per Vorauskasse möglich.

Ich soll also so sensible Daten wie meine Kreditkarte über ein unverschlüsseltes Medium wie e-mail oder Fax versenden? Das ist einfach nur: “Security done wrong”. Wie war das mit E-Mails sind wie Postkarten? Seit wann ist Fax verschlüsselt? Ich hab natürlich sofort den Support angerufen und mir wurde dann als Möglichkeit die Pseudoverschlüsselung von PDF empfohlen. Eine symmetrische Verschlüsselung. Wie bitteschön soll dann der Schlüssel auf sicherem Weg zum Händler gelangen?

Ich akzeptiere ja ohne weiteres die Kopie des Personalausweises. Das ist akzeptabel und auch nachvollziehbar. Aber eine Kopie der Kreditkarte über ein unverschlüsseltes Medium ist nun mal nicht “zu meiner eigenen Sicherheit”.

Wäre ich über diesen Punkt vor dem Bestellen informiert worden, so hätte ich bei dem Händler nicht bestellt, sondern direkt beim Hersteller.

Amarok 2 oder Bye, Bye KDE 3

Das Amarok Projekt hat diese Woche die Beta 2 von Amarok 2 veröffentlicht. Damit hat Amarok nun endlich einen benutzbaren Punkt auf meinem System wieder erreicht. (Beta 1 hat aus welchem Grund auch immer die Sammlung nicht erfasst.)

Ich kenne Amarok 2 natürlich schon lange und hab es schon seit langem selbst kompiliert und mir immer mal wieder die neuen Fähigkeiten angeschaut. Aber das was jetzt vor der Fertigstellung steht, ist einfach nur der Hammer. Amarok hat Plasma wunderbar integriert. Wenn man nicht wüsste, dass es Plasma ist… Vor allem das zoomable user interface funktioniert wunderbar. Es ist intuitiv verständlich und der Wechsel des Context views ist denkbar einfach. Hoffe der Desktop wird auch mal so. In Kubuntu 8.10 ist ja ZUI (leider) deaktivert.

Ganz besonders gefällt mir die neue Zufallswiedergabe. Ich höre sehr gerne Musik zufällig aus der Sammlung habe aber auch z.B. viel Klassik rumliegen, was ich nur beim Lernen hören will. Nun kann man ganz einfach über Prozentangaben und Kriterien den Zufall beeinflussen. Zum Beispiel: classic 0 %. Problem gelöst.

Tja das andere ist, dass damit die letzte KDE 3 Anwendung, die ich regelmäßig nutze, portiert wurde. Klar mit K3B, kile oder kdesvn habe ich noch ein paar Anwendungen installiert, sie gehören aber nicht zu den Anwendungen, die ich regelmäßig offen habe. Aktuell habe ich nur KDE 4/Qt 4 Anwendungen geöffnet. Schon irgendwie komisch. Zu Linux bin ich zu Zeiten von KDE 3.0/3.1 gestoßen (lang, lang ist es her und so genau erinnere ich mich nicht mehr) und nun ist es alles ersetzt. Anwendungen die für mich ganz normal waren wie kicker oder kpdf gibt es nicht mehr oder sind evolutionär weiterentwickelt. Ich hätte mir auch nie vorstellen können, Konqueror nicht zum Dateimanagement zu verwenden. Aber Dolphin hat mich überzeugt, obwohl ich ihn in KDE 3 und Kubuntu gehasst habe. Aber wie KDE 4.1. so schön heißt: “Don’t look back”.

KOffice2 vs OpenOffice.org

Ich habe sehr spezielle Anforderungen an eine Textverarbeitung. Für alles was “schön” aussehen soll, oder mehr wird als eine Seite benutze ich eh LaTeX. Für Textverarbeitungen bleibt also alles was übrig ist. Da es nicht schön aussehen muss, konkurriert dann die Textverarbeitung mit dem Texteditor, der für einfache Sachen ja auch ausreichend ist.

Also Textverarbeitung muss schneller sein als der Overhead von LaTeX, mindestens genauso schnell wie ein Texteditor und sollte bessere Ergebnisse als ein Texteditor liefern.

Was also absolut nicht geht, sind Textverarbeitungsprogramme, die z.B. über eine Büroklammer versuchen mir zu erklären, dass ich offensichtlich einen Brief schreibe – auch wenn ich das nicht tue – und mir dazu Hilfe anbieten. In dem Fall hat sich die Textverarbeitung selbst disqualifiziert, weil sie mich nervt und damit in der Geschwindigkeit hinter den Texteditor zurückfällt.

Nun gestern hab ich ein Übungsblatt bearbeitet. Fällt in die Kategorie Textverarbeitung, da LaTeX sich nicht lohnt und es ein bißchen besser als Texteditor aussehen sollte. Also OpenOffice.org gestartet und begonnen zu schreiben. Plötzlich fängt er an aus 2.1 eine Nummerierung zu machen und in der nächsten Zeile die 3. zu setzen und das Punkt 1 aus der vorherigen Zeile zu entfernen. Nichts was ich wollte und nichts wozu ich Lust habe mich mit zu beschäftigen. wie ich die ungewollte Nummerierung wegbekomme und OpenOffice.org dazu zu bringen zu machen was ich will. Also Faktor Zeit/Aussehen wieder zu Gunsten des Texteditors geschwappt.

Also OpenOffice.org geschlossen und da ist mir was eingefallen: “Hey vor Kurzem wurde doch KOffice 2 veröffentlicht und es gibt doch auch Pakete”. Kurz auf Kubuntu.org gegangen, Paketquellen bearbeitet, installiert und ausprobiert. Und siehe da, KOffice macht das was ich will. Keine Probleme gehabt. Natürlich die Aufmachung von KOffice ist etwas gewöhnungsbedürtig, aber dennoch intuitiv. Der Platz wird einfach perfekt genutzt.

Tja damit hat OpenOffice.org wahrscheinlich bei mir nie wieder eine Chance. KOffice ist installiert, ist in KDE sehr gut integriert (immer ein wichtiger Faktor 😉 ) und lässt die Plasma Kontrollleiste nicht komisch aussehen – keine Ahnung wer für den Bug verantwortlich ist 😀

Da KOffice OpenDocument beherrscht sollte es auch keine Probleme geben wenn ich Dokumente weitergebe oder bekomme. Und wenn es identisch aussehen soll: dafür gibt’s PDF.